下面是原文<br><br>--------------------------------------------------------------------------------------<br>GEHALTSREPORT<br><br><b><span style='font-size:14pt;line-height:100%'>Die wahren Gehälter der Ingenieure</span></b><br><br><br>Über Geld spricht man doch - in der SPIEGEL-ONLINE-Serie mit aktuellen Gehaltsanalysen zu Akademikerberufen. <span style='color:red'>Ingenieure werden derzeit von der Industrie heftig umworben, entsprechend gut verdienen Maschinenbauer, Elektrotechniker und Wirtschaftsingenieure.</span> <span style='color:gray'>Dagegen sieht es für Bauingenieure mau bis mies aus. </span><br> <br><br>Für Ingenieure sind die Zeiten ausgesprochen gut. Viele haben schon vor dem Diplom einen Arbeitsvertrag in der Tasche. Und der ist meist gar nicht schlecht dotiert. Denn Ingenieure werden derzeit händeringend gesucht: <span style='color:red'>Laut Verein Deutscher Ingenieure (VDI) brauchen 60 Prozent aller produzierenden Unternehmen schon heute mehr Ingenieure, als der Arbeitsmarkt hergibt. Und für die Zukunft wird sogar ein geradezu drastischer Ingenieurmangel prognostiziert. </span><br><br>aradiesische Zustände also für die Daniel Düsentriebs der Moderne: Knapp 35.000 Ingenieurwissenschaftler werden ihr Studium nach Schätzung des Hochschul-Informations-Systems (HIS) in diesem Jahr abschließen. Der Arbeitsmarkt erwartet sie bereits sehnsüchtig. Und wer gefragt ist, der verdient auch viel Geld.<br><br><b>Elektroingenieure sind begehrt</b><br><br>Die Vergütungsberatung PersonalMarkt (siehe Kasten) hat die Daten von Ingenieuren verschiedener Branchen ausgewertet. Im Durchschnitt erreichen sie ein Einkommen von guten 46.700 Euro im Jahr. Doch nicht alle Ingenieure sind gleichermaßen gefragt. Beste Karrierechancen haben jene, die sich für eines der "großen" Fächer wie Maschinenbau, Elektrotechnik oder Wirtschaftsingenieurwesen entschieden haben.<br><br>Ganz anders sieht es allerdings bei den Bauingenieuren aus: Hier ist das Angebot größer als die Nachfrage. Drastischer Auftragsmangel im Baugewerbe bläst den Bauingenieuren momentan den eisigen Konjunkturwind mitten ins Gesicht. <br><br>Stephan I., 26, lebt als Elektrotechnik-Absolvent wie im Paradies: Er ist Software-Entwickler und Projektleiter im Bereich Post-Automatisierung bei einem mittelständischen Anlagenbauer. Sein Jahresgehalt beträgt gut 50.000 Euro. Nach erfolgreichem Elektrotechnikstudium an einer Fachhochschule hat er zunächst bei einem Ingenieurdienstleister gearbeitet: "Das Unternehmen, an das ich ausgeliehen war, hat mich abgeworben", sagt er - und konnte sein Gehalt so noch einmal ordentlich steigern. <br><br>Elektroingenieure sind in fast allen Branchen gefragt, auf die meisten wartet eine glänzende Karriere. Stephan I. ist zufrieden mit Job und Gehalt. Ein Elektroingenieur verdient während der ersten zwei Berufsjahre zwar nur um die 41.000 Euro. Wer aber fünf und mehr Berufsjahre hinter sich hat, kommt schon auf gute 51.000 Euro. <br><br><b>Krasse Ausreißer bei den Bauingenieuren</b><br><br>Ganz anders sieht es bei Rainer R., 38, aus. Der Bauingenieur musste sich während seines Berufslebens mehrmals warm anziehen. Entlassen wegen schlechter Auftragslage, befristete Verträge, Projekte fern von Frau und Kind und damit verbundene Fahrerei quer durch Deutschland - und ein Gehalt, das unter den durchschnittlichen Ingenieursgehältern liegt.<br><br>39.500 Euro bringt er nach Hause. Andere verdienen nach fünf und mehr Jahren Berufserfahrung rund 43.000 Euro. Aber Rainer K. ist froh, endlich wieder einen festen und unbefristeten Arbeitsvertrag in der Tasche zu haben. <br><br>Und er hat noch Glück gehabt. Das Unternehmen, für das er jetzt arbeitet, ist recht groß. Wer in einem der zahlreichen übers Land verstreuten kleineren Ingenieurbüros landet, muss sich meist mit einem Gehalt von unter 40.000 Euro pro Jahr begnügen. Zum Beispiel Peter H., 35, Projektleiter in der Bauplanung: Der Diplom-Bauingenieur mit Universitätsabschluss arbeitet in einem kleinen Ingenieurbüro und kommt gerade mal auf 29.400 Euro. <br><br>eter H. ist bei weitem kein Einzelfall: Ingenieurbüros mit ein bis 20 Mitarbeitern machen nach Schätzungen der Vergütungsexperten von PersonalMarkt nahezu 90 Prozent aus. Hier beträgt das jährliche Durchschnittsgehalt etwa 36.000 Euro - und die Hälfte der Ingenieure verdient weniger, so wie Peter H. Ingenieurbüros mit 21 bis 50 Mitarbeitern zahlen immerhin 39.500 Euro. In großen Ingenieurbüros mit bis zu 1000 Mitarbeitern werden etwa 47.000 Euro gezahlt. Wer den Sprung in eines der ganz großen, meist weltweiten tätigen Ingenieurbüros geschafft hat, liegt sogar bei über 50.000 Euro.<br><br>Alexander U., 32, hat sich nach einer Ausbildung zum Steuerfachgehilfen für das "Boomfach" Wirtschaftsingenieurwesen entschieden. "Das Reizvolle an dem Fach ist die Verbindung zwischen Technik und Betriebswirtschaft", sagt er. Als Produktionscontroller bei einem norddeutschen Medizintechnikunternehmen konnte er genau das in die Praxis umsetzen. Sein Einstiegsgehalt damals lag bei umgerechnet 39.000 Euro. Kein schlechter Start ins Berufsleben: Heute verdienen Einsteiger während der ersten zwei Berufsjahre auch "nur" etwa 42.000 Euro.<br><br>Ähnlich gut läuft es momentan für <b>Maschinenbauer</b> - sie sind nicht nur Patentweltmeister, sondern werden auch heiß umworben von der Industrie. Wilhelm F., 42, ist einer von ihnen. Als Produktionsleiter in einer mittelständischen Maschinenbaufirma verdient er weit über 90.000 Euro. Bereits während der ersten beiden Berufsjahre kommen Maschinenbauer auf 41.000 Euro, mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung auf etwa 53.000 Euro. <br><br>Ganz entscheidend auf die Höhe des durchschnittlichen Gehaltes wirkt sich die Branche aus. Spitzenreiter bei den Ingenieuren ist die Luftfahrt (61.900 Euro), gefolgt von den Branchen Investitionsgüter (58.200 Euro) und der Autoindustrie (55.600 Euro). Traditionell gut bezahlt wird auch in der Chemiebranche (54.800 Euro) und in der Halbleiterindustrie (52.900 Euro).<br><br><b>Insgesamt sehr homogenes Gehaltsgefüge</b><br><br>Insgesamt können Ingenieure augenblicklich nicht klagen. Sie verdienen recht gut, es gibt wenig extreme Ausschläge. Das hängt natürlich mit der wirtschaftlichen Situation zusammen. "Bei Betrachtung der Ingenieursgehälter über alle Branchen und Funktionen hinweg zeigt sich sogar ein recht homogenes Gehaltsgefüge", sagt Tim Böger. Der Geschäftsführer der Vergütungsberatung PersonalMarkt beobachtet die Gehälter seit Jahren und stellt fest: "Ingenieure gehören auch weiterhin zu den Besserverdienenden unter den Arbeitnehmern."<br><br>Fast 90 Prozent aller Unternehmen zahlen zumindest einem Teil ihrer Ingenieure eine variable Vergütung. So beträgt auch das Grundgehalt des Elektrotechnikers Stephan I. lediglich 47.000 Euro. Dafür fährt er einen VW Touran als Firmenwagen und darf ihn auch privat nutzen. Darüber hinaus stellt ihm sein Arbeitgeber ein Mobiltelefon zur Verfügung. <br><br>Den erfolgreichen Elektrotechniker wundert es nicht, dass die Studentenzahlen in den Ingenieurwissenschaften steigen. Ein Ingenieurstudium lohnt sich nämlich.<br><br>Von Heike Friedrichsen, Personalmarkt.de<br> |