根据专家的观点,如果内容相同的话,寄信或是 email 是没有本质区别的。。。<br><br>--------------------------------------------------------------------------------------<br>Bewerbung: 'Klassisch' per Post oder 'modern' per E-mail<br>Von Torsten Alfes<br><br><br>28. Mai 2004 <span style='color:blue'>Es gibt aus Beratersicht keinen sachlichen Grund, die 'klassische' Papier-Bewerbung der E-mail-Bewerbung vorzuziehen, immer vorausgesetzt, der Bewerber legt die selben Maßstäbe in punkto Qualität und Sorgfalt zu Grunde: Gleichrangigkeit mit der 'klassischen' Papier-Bewerbung setzt inhaltliche Gleichwertigkeit voraus.</span> Die Praxis zeigt, daß die Streubreiten der Qualität signifikant höher sind als bei 'klassischen' Bewerbungen.<br><br>Grundsätzlich: Bewerben heißt 'wettbewerben' - die Erwartungshaltung des Lesers entscheidet<br><br>Wer sich auf eine Stellenanzeige bewirbt, steht im Wettbewerb mit hundert(en) anderen Bewerbern. Professionelle Berater oder Recruiter in großen Unternehmen lesen mehrere tausend Bewerbungen pro Jahr, führen hunderte von Interviews. Für den Bewerber ist die Erstellung der Bewerbungsunterlage dagegen eine individuelle, zeitraubende, mühsame, von Unsicherheiten begleitete Angelegenheit.<br><br>Nicht wenige versuchen, sich durch möglichst individuelle und originelle Gestaltung der Bewerbung von den Wettbewerbern zu differenzieren - und erreichen oftmals das Gegenteil: Bewerbungen sind optisch verspielt, Lebensläufe kunstvoll (aber völlig unpraktisch) gegliedert, Praktika werden auf einmal zur qualifizierten Berufserfahrung und anstelle eines zweiseitigen Lebenslaufes wird eine zwölfseitige PowerPoint-Präsentation gesendet. Gut gemeint, aber fatal in der Wirkung. Statt Interesse wird Desinteresse erzeugt.<br><br>Auf eine möglichst originelle, individualisierte Verpackung kommt es bei der Bewerbung gerade nicht an. Was zählt, sind Inhalt und eine professionelle, erwartungsrechte Präsentation der Unterlagen. Es gilt: Maßstab ist die Erwartungshaltung des professionellen Lesers, nicht die des Bewerbers.<br><br>Umfang der Unterlagen: Weniger ist mehr. Ohne Umwege auf den Punkt kommen<br><br>Den Umfang der Bewerbung so gering wie möglich halten. Der professionelle Leser möchte sich anhand der Bewerbungsunterlagen schnell, einfach und seinen individuellen Informationsbedürfnissen folgend sequentiell über die Eignung des Bewerbers informieren. <span style='color:blue'>Die Bewerbung sollte deshalb - sofern nicht ausdrücklich etwas anderes verlangt ist - maximal vier Seiten umfassen: Anschreiben (eine Seite), tabellarischer Lebenslauf (eine Seite), Kompetenzprofil (maximal zwei Seiten). Gängiges Dateiformat wählen und Dokumente als Word-/PDF-Format senden. Zeugnisse oder Photos nur dann beifügen, wenn verlangt.</span><br><br><b>(1) Das Anschreiben - 'Motivation letter' einerseits, Indikation für intellektuelle Fundierung andererseits</b><br><br>Maximal eine Seite. Das Anschreiben als Word-/PDF-Dokument beifügen und nach identischen formalen und inhaltlichen Anforderungen erstellen, wie ein 'klassisches' Anschreiben. Die schriftliche Ausdrucksfähigkeit gilt als wichtige Indikation für die intellektuelle Fundierung des Bewerbers. Auf den formalen Briefaufbau ebenso achten, wie auf Briefaussage, Rechtschreibung und Interpunktion. Keine formalen Übertreibungen wie individuelle Logos, 'überstylte' oder verspielte Briefbögen wählen, sondern auftreten wie ein Business-Professional: klar in der Aussage und inhaltlich Bezug nehmen.<br><br>Der Leser des Anschreibens hat nur ein Interesse: Er möchte möglichst schnell die Schnittmengen zwischen dem individuellen Qualifikationsprofil und dem definierten Stellenprofil erkennen. Je schneller und klarer das Anschreiben diesen Nutzen erfüllt, desto höher sind die Erfolgsaussichten des Bewerbers. Alles, was nicht diesem Ziel dient, stiftet kein Nutzen und ist letztlich 'Zeitverschwendung'.<br><br>Der Bewerber sollte beginnend mit dem ersten Satz eng auf die Anzeige Bezug nehmen, dicht am Stellenprofil bleiben und dies bis zum Ende durchhalten. Hierbei konsequent auf Worthülsen, Allgemeinplätze, 'abgedroschene' Formulierungen oder gar ein Motto verzichten. Es ist ratsam, kurze Sätze zu bilden. Mehr als die Hälfte der Bewerbungen beginnen mit einem langatmigen, gekünstelten und nach dem dritten Komma im inhaltlichen Nichts endenden Eröffnungssatz. Darüber hinaus sind die meisten Anschreiben als eine Kurz-Zusammenfassung des Lebenslaufes rein deskriptiv gestaltet, ohne Aussagen darüber zu treffen, welche Qualifikation/Erfahrung der Bewerber dann ganz konkret für die in Rede stehende Position mitbringt.<br><br><b>(2) Der tabellarische Lebenslauf - keine Camouflage betreiben </b><br><br>Maximal eine Seite. Der professionelle Leser einer Bewerbung möchte sich sequentiell nach seinen individuellen Bedürfnissen informieren. Ist beim Lesen des Anschreibens Interesse entstanden, dann ist der Lebenslauf nunmehr 'Schritt 2'.<br><br>Der Nutzen des Lebenslaufes besteht darin, einen raschen, strukturierten Überblick über die wichtigsten Eckdaten des Werdeganges zu ermöglichen. Einzelheiten interessieren (noch) nicht. Im Zentrum des Interesses steht die Gesamtkonfiguration des Werdeganges anhand der wichtigsten Eckdaten.<br><br>Keine Experimente machen und der klassischen Aufteilung folgen: 'ersönliche Daten', 'Schul-/Ausbildungsgang' sowie 'Beruflicher Werdegang'. Unbedingt auf die Gewichtung achten, nicht 70 Prozent für Ausbildung, Praktika und Weiterbildung verwenden, sondern Berufserfahrung in den Vordergrund stellen. 'Sauber' strukturieren, ehrlich bleiben und keine Camouflage betreiben: Praktika oder Nebentätigkeiten während Studiums oder derPromotion auch so aufführen und nicht 'trickreich' als Berufserfahrung auswiesen. Arbeitgeber kurz charakterisieren mit Branche, Mitarbeiteranzahl, Umsatz, Produkten. Tätigkeitsbezeichnung und Verantwortungsrahmen benennen. Lücken aufzeigen, gegebenenfalls erklären oder begreiflich machen. Wurden Prüfungen oder das Studium nicht abgeschlossen, dann auch 'ohne Abschluss' hinschreiben.<br><br><b>(3) Kompetenzprofil - nur 'Hard facts' zählen </b><br><br>Maximal zwei Seiten. Als Anlage zum Lebenslauf aufführen. Besondere Kompetenzen, Erfolge, Erfahrungsschwerpunkte darstellen. An den 'Hard facts' orientieren und Schnittmengen zur ausgeschriebenen Position aufzeigen. Nicht schreiben: 'Ich bin besonders leistungsfähig, teamfähig' und ähnliches, sondern konkrete Erfolge, Erfahrungen, Projekte aufzeigen, die dies belegen. Der Leser muß sich anhand des Kompentenzprofiles ein genaues Bild des Werdeganges machen können. Eine ausufernde Beschreibung der eigenen Persönlichkeit gehört hier nicht hin.<br><br>Erfahrungsgemäß werden - vom Bewerber gut gemeint, aber für den Leser ungeeignet - 'Flachheiten' abgesondert, die nicht zielführend sind. Wenn ein Bewerber etwa schreibt, er sei risikofreudig sowie unternehmerisch denkend und handelnd, ohne daß sich dies in seinen beruflichen Erfolgen oder Handlungen widerspiegelt, dann wird damit die Assoziation der Selbstüberschätzung ausgelöst, die zur Ablehnung der Bewerbung führt.<br><br>Diplom-Volkswirt Torsten Alfes ist Geschäftsführer der MummertCareer GmbH, die sich auf die Suche und Auswahl von Führungskräften und Spezialisten er mittleren Führungsebenen spezialisiert hat.<br><br> |