1, Das Trinklied vom Jammer der Erde <br />Schon winkt der Wein im gold'nen Pokale,<br />Doch trinkt hoch nicht, erst sing' ich euch ein Lied!<br />Das Lied vom Kummer<br />Soll auflachend in die Seele euch klingen.<br />Wenn der Kummer naht,<br />Liegen wüst die Gärten der Seele,<br />Welkt hin und stirbt die Freude, der Gesang.<br />Dunkel ist das Leben, ist der Tod.<br />Herr dieses Hauses!<br />Dein Keller birgt die Fülle des goldenen Weins!<br />Hier, diese Laute nenn' ich mein!<br />Die Laute schlagen und die Gläser leeren,<br />Das sind die Dinge, die zusammen passen.<br />Ein voller Becher Weins zur rechten Zeit<br />Ist mehr wert, als alle Reiche dieser Erde!<br />Dunkel ist das Leben, ist der Tod.<br />Das Firmament blaut ewig, und die Erde<br />Wird lange fest steh'n und aufblühn im Lenz.<br />Du aber, Mensch, wie lang lebst denn du?<br />Nicht hundert Jahre darfst du dich ergötzen<br />An all dem morschen Tande dieser Erde!<br />Seht doch hinab! Im Mondschein auf den Gräbern<br />Hockt eine wild-gespentische Gestalt!<br />Ein Aff ist's! Hört ihr, wie sein Heulen<br />Hinausgellt in den süssen Duft des Lebens!<br />Jetzt nehmt den Wein! Jetzt ist es Zeit, Genossen!<br />Leert eure gold'nen Becher zu Grund'<br />Dunkel ist das Leben, ist der Tod!<br />悲歌行(李白)<br />悲来乎,悲来乎。主人有酒且莫斟,听我一曲悲来吟。悲来不吟还不笑,天下无人知我心。君有数斗酒,我有三尺琴。琴鸣酒乐两相得,一杯不啻千钧金。悲来乎,悲来乎。天虽长,地虽久,金玉满堂应不守。富贵百年能几何,死生一度人皆有。孤猿坐啼坟上月,且须一尽杯中酒。<br /><br />原诗:<br />悲来乎,悲来乎。主人有酒且莫斟,听我一曲悲来吟。悲来不吟还不笑,天下无人知我心。君有数斗酒,我有三尺琴。琴鸣酒乐两相得,一杯不啻千钧金。悲来乎,悲来乎。天虽长,地虽久,金玉满堂应不守。富贵百年能几何,死生一度人皆有。孤猿坐啼坟上月,且须一尽杯中酒。悲来乎,悲来乎。凤凰不至河无图,微子去之箕子奴。汉帝不忆李将军,楚王放却屈大夫。悲来乎,悲来乎。秦家李斯早追悔,虚名拨向身之外。范子何曾爱五湖,功成名遂身自退。剑是一夫用,书能知姓名。惠施不肯干万乘,卜式未必穷一经。还须黑头取方伯,莫谩白首为儒生。<br /><br /><br /><br /><br />2, Der Einsame in Herbst (Tschang Tsi)<br />Herbstnebel wallen bläulich überm See;<br />Vom Reif bezogen stehen alle Gräser;<br />Man meint, ein Künstler habe Staub von Jade<br />Über die feinen Blüten ausgestreut.<br />Der süsse Duft der Blumen ist verflogen;<br />Ein kalter Wind beugt ihre Stengel nieder.<br />Bald werden die verwelkten, gold'nen Blätter<br />Der Lotosblüten auf dem Wasser zieh'n.<br />Mein Herz ist mude. Meine kleine Lampe<br />Erlosch mit Knistern, es gemahnt mich an den Schlaf.<br />Ich komm' zu dir, traute Ruhestätte!<br />Ja, gib mir Ruh', ich hab' Erquickung not!<br />Ich weine viel in meinen Einsamkeiten.<br />Der Herbst in meinem Herzen währt zu lange.<br />Sonne der Liebe, willst du nie mehr scheinen,<br />Um meine bittern Tränen mild aufzutrocknen?<br />未知<br /><br /><br /><br /><br />3, Von der Jugend<br />Mitten in dem kleinen Teiche<br />Steht ein Pavillon aus grünem<br />Und aus weissem Porzellan.<br />Wie der Rücken eines Tigers<br />Wölbt die Brücke sich aus Jade<br />Zu dem Pavillon hinüber.<br />In dem Häuschen sitzen Freunde,<br />Schön gekleidet, trinken, plaudern,<br />Manche schreiben Verse nieder.<br />Ihre seidnen Ärmel gleiten<br />Rückwärts, ihre seidnen Mützen<br />Hocken lustig tief im Nacken.<br />Auf des kleinen Teiches stiller<br />Wasserfläche zeigt sich alles<br />Wunderlich im Spiegelbilde.<br />Alles auf dem Kopfe stehend<br />In dem Pavillon aus grünem<br />Und aus weissem Porzellan;<br />Wie ein Halbmond steht die Brücke<br />Umgekehrt der Bogen. Freunde,<br />Schön gekleidet, trinken, plaudern.<br />瓷亭(李白)<br />原诗未知<br /><br /><br /><br />4, Von der Schönheit<br />Junge Mädchen pflücken Blumen,<br />flücken Lotosblumen an dem Uferrande.<br />Zwischen Büschen und Blättern sitzen sie,<br />Sammeln Blüten in den Schoss und rufen<br />Sich einander Neckereien zu.<br />Gold'ne Sonne webt um die Gestalten,<br />Spiegelt sie im blanken Wasser wider.<br />Sonne spiegelt ihre schlanken Glieder,<br />Ihre süssen Augen wider,<br />Und der Zephir hebt mit Schmeichelkosen<br />Das Gewebe ihrer Ärmel auf,<br />Führt den Zauber<br />Ihrer Wohlgerüche durch die Luft.<br />O sieh, was tummeln sich für schöne Knaben<br />Dort an dem Uferrand auf mut'gen Rossen,<br />Weithin glänzend wie die Sonnenstrahlen;<br />Schon zwischen dem Geäst der grünen Weiden<br />Trabt das jungrische Volk einher!<br />Das Ross des einen wihert fröhlich auf<br />Und scheut und saust dahin,<br />Über Blumen, Gräser wanken hin die Hufe,<br />Sie zerstampfen jäh im Sturm die hingesunk'nen Blüten.<br />Hei! Wie flattern im Taumel seine Mähnen,<br />Dampfen heiss die Nüstern!<br />Goldne Sonne webt um die Gestalten,<br />Spiegelt sie im blanken Wasser wider.<br />Und die schönste von den Jungfau'n sendet<br />Lange Blicke ihm der Sehnsucht nach.<br />Ihre stolze Haltung ist nur Verstellung.<br />In dem Funkeln ihrer grossen Augen,<br />In dem Dunkel ihres heissen Blicks,<br />Schwingt klagend noch die Erregung ihres Herzens nach.<br />采莲曲(李白)<br />若耶溪傍采莲女,笑隔荷花共人语。<br />日照新妆水底明,风飘香袂空中举。<br />岸上谁家游冶郎,三三五五映垂杨。<br />紫骝嘶入落花去,见此踟蹰空断肠。<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />5, Der Trunkene in Frühling<br />Wenn nur ein Traum das Leben ist,<br />Warum denn Müh und Plag?<br />Ich trinke, bis ich nicht mehr kann,<br />Den ganzen, lieben Tag!<br />Und wenn ich nicht mehr trinken kann,<br />Weil Kehl' und Seele voll,<br />So tauml' ich bis zu meiner Tür<br />Und schlafe wundervoll!<br />Was hör ich beim Erwachen? Horch!<br />Ein Vogel singt im Baum.<br />Ich frag' ihn ob schon Frühling sei,<br />Mir ist als wie im Traum.<br />Der Vogel zwitschert: Ja!<br />Der Lenz ist da, sei kommen über Nacht!<br />Aus tiefstem Schauen lauscht' ich auf,<br />Der Vogel singt und lacht!<br />Ich fülle mir den Becher neu<br />Und leer' ihn bis zum Grund<br />Und singe, bis der Mond erglänzt<br />Am schwarzen Firmament!<br />Und wenn ich nicht mehr singen kann,<br />So schlaf' ich wieder ein;<br />Was geht mich denn der Frühling an?<br />Lasst mich betrunken sein!<br />春日醉起言志(李白)<br />处世若大梦,胡为劳其生?<br />所以终日醉,颓然卧前楹。<br />觉来盼庭前,一鸟花间鸣。<br />借问此何时,春风语流莺。<br />感之欲叹息,对酒还自倾。<br />浩歌待明月,曲尽已忘情。<br /><br /><br /><br /><br />6, Der Abschied<br />Die Sonne scheidet hinter dem Gebirge.<br />In alle Täler steigt der Abend nieder<br />Mit seinen Schatten die voll Kühlung sind.<br />O sieh! Wie eine Silberbarke schwebt<br />Der Mond am blauen Himmelsee herauf.<br />Ich spüre eines feinen Windes Weh'n<br />Hinter den dunklen Fichten!<br />Der Bach singt voller Wohllaut durch das Dunkel.<br />Die Blumen blassen im Dämmerschein.<br />Die Erde atmet voll von Ruh' und Schlaf;<br />Alle Sehnsucht will nun träumen.<br />Die müden Menschen geh'n heimwärts,<br />Um in Schlaf vergess'nes Glück<br />Und Jugend neu zu lernen.<br />Die Vögel hocken still in ihren Zweigen.<br />Die Welt schläft ein!<br />Es wehet kühl im Schatten meiner Fichten.<br />Ich stehe hier und harre meines Freundes;<br />Ich harre sein zum letzten Lebewohl.<br />Ich sehne mich, O Freund, an deiner Seite<br />Die Schönheit dieses Abends zu geniessen.<br />Wo bleibst du! Du lässt mich lang allein!<br />Ich wandle auf und nieder mit meiner Laute<br />Auf Wegen, die von weichem Grase schwellen.<br />O Schönheit! O ewigen Liebens-, Lebens-trunk'ne Welt!<br />宿业师山房待丁达不至(孟浩然)<br />夕阳度西岭,群壑倏已暝。<br />松月生夜凉,风泉满清听。<br />樵人归欲尽,烟鸟栖初定。<br />之子期宿来,孤琴候萝径。<br /><br /><br />Er stieg vom Pferd und reichte ihm den Trunk<br />Des Abschieds dar.<br />Erfragte ihn, wohin er führe<br />Und auch warum es müsste sein.<br />Er sprach, seine Stimme war umflort:<br />Du, mein Freund,<br />Mir war auf dieser Welt das Glück nicht hold!<br />Wohin ich geh'? Ich geh', ich wand're in die Berge.<br />Ich suche Ruhe für mein einsam Herz!<br />Ich wandle nach der Heimat, meiner Stätte.<br />Ich werde niemals in die Ferne schweifen.<br />Still ist mein Herz und harret seiner Stunde!<br />Die liebe Erde allüberall<br />Blüht auf im Lenz und grünt aufs neu!<br />Allüberall und ewig blauen licht die Fernen!<br />Ewig.. Ewig...<br />送别(王维)<br />下马饮君酒,问君何所之?<br />君言不得意,归卧南山陲。<br />但去莫复问,白云无尽时。 |