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[双语新闻] 20090708 世维会——绷紧的神经

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发表于 9.7.2009 11:04:05 | 只看该作者 回帖奖励 |正序浏览 |阅读模式
本帖最后由 camus 于 9.7.2009 13:04 编辑

Weltkongress der Uigure
Die Nerven liegen blank
08.07.2009, 16:05
Von Lilith Volkert

Exil-Uiguren fürchten eine weitere Eskalation in Xinjiang. Wie angespannt die Lage ist, zeigt sich auf einer Pressekonferenz des Weltkongresses der Uiguren in München.


Glaubt man der chinesischen Regierung, dann werden die Unruhen in der Provinz Xinjiang vom Münchner Bahnhofsviertel aus geplant und gesteuert: Hier hat der Weltkongress der Uiguren (WUC) seinen Sitz - für Peking der Drahtzieher.
Der Zugang von der Straße liegt zwischen einem Callshop und einem Gemüseladen. Die politisch brisante Bedeutung des Ortes lässt sich nur an den davor postierten Polizisten erkennen. Sie mustern jeden Passanten genau.
Die Hauptgeschäftsstelle des WUC liegt in einer Wohnung im dritten Stock. Im größten der vier Zimmer, am Ende eines schmalen Ganges, drängen sich heute neben den uigurischen Gastgebern zwei Dutzend Journalisten und drei Kamerateams.
Auch Han-Chinesen - sie gehören der Gruppe an, die in Peking den Ton angibt - sind gekommen: Drei junge Männer hören sich mit unbewegtem Gesichtsausdruck an, was Asgar Can zu den Unruhen in Xinjiang zu sagen hat.
"Wir nennen das Gebiet Ostturkestan," stellt der Vizepräsident des Weltkongress der Uiguren als Erstes klar. "Xinjiang ist der chinesische Name." Dann berichtet der 50-Jährige mit ruhiger Stimme von Gräueltaten, die er und seine Kollegen in Telefonaten mit Freunden und Verwandten erfahren haben. In Urumqi sollen vier uigurische Studentinnen geköpft worden sein. Ihre Leichen seien am Eingang der Universität aufgehängt worden.
Eine Moschee habe gebrannt und in einer Traktorfabrik seien 150 Uiguren getötet worden, ergänzt Dolkun Isa, Generalsekretär des WUC. Auch in Kashgar, wo mehrheitlich Uiguren leben, und in zwei weiteren Städten, gebe es inzwischen Unruhen. Die Organisation geht davon aus, dass in der westchinesischen Provinz seit Sonntag bis zu 800 Uiguren ums Leben gekommen sind - nach offiziellen Angaben sind es 156.
In Urumqi trauten sich die meisten Uiguren seit Sonntag nicht mehr auf die Straße, sagt Asgar Can, sie säßen zu Hause und hungerten. "Und wenn sie bei uns anrufen, riskieren sie damit ihr Leben", fügt er hinzu. Gerade wurde bekannt, dass die Kommunistische Partei die für die Unruhen verantwortlichen Personen hinrichten lassen will.
Der Weltkongress der Uiguren vertritt nach eigenen Angaben die Interessen der turkstämmigen Minderheit, er will auf friedlichem Weg Demokratie, Menschenrechte und Religionsfreiheit für die Uiguren erlangen. Jeder Uigure, der außerhalb Chinas lebt, ist automatisch Mitglied.
Der WUC ist auch gegen die "chinesische Besetzung von Ostturkestan", doch Asgar Can ist vorsichtig genug, um keine eindeutigen Separatismuswünsche erkennen zu lassen: Erst solle es für Uiguren möglich sein, in China ihre Meinung frei zu äußern, dann könnte man vielleicht über ein Referendum nachdenken, das den künftigen Status der Region regelt. Gewalt sei aber keine Lösung. An der Wand hinter ihm hängt neben der deutschen auch die Fahne der uigurischen Freiheitsbewegung: Weißer Halbmond und weißer Stern auf hellblauem Grund.
Kaum ist Asgar Can fertig, verteilen die drei jungen chinesischen Besucher sorgfältig zusammengeheftete Farbfotoausdrucke von blutverschmierten Menschen, anscheinend Han-Chinesen. Sie liegen auf der Straße, auf dem Bürgersteig oder sorgsam aufgereiht in einer Halle. Der Menge des Bluts nach zu urteilen, sind die meisten von ihnen tot.
"Photo tell the truth" steht auf dem ersten Blatt. Schauen Sie sich diese Wunden an, sagt Hu Jian auf Englisch. "They kill like terrorists." Was in den Medien über China berichtet wird, möchte der Student so nicht auf seinem Land sitzen lassen, deshalb ist er mit seinen Freunden gekommen.
Im Flur schreien sich zwei Männer auf Chinesisch an. Bevor die Situation eskaliert, stürmt einer aus der Tür. "Ich habe ihn gefragt: Siehst du nicht die Bilder im Fernsehen?" erzählt Muhammad Tursun, noch immer fassungslos. "Wie kann er nicht begreifen, dass dort etwas Furchtbares geschieht?" Tursun lebt seit 13 Jahren in München. Hier gibt es die größte Exilgemeinde von Uiguren in Europa.
Wie gespannt das Verhältnis zwischen Uiguren und Han-Chinesen auch in Deutschland ist, zeigte sich auch gestern auf dem Münchner Marienplatz: Bei einer Demonstration gingen Uiguren auf chinesische Touristen los, die Polizei musste dazwischengehen. Der Dialog zwischen den beiden Volksgruppen, den sich Asgar Can so sehr wünscht, wird derzeit - wenn überhaupt - sehr laut geführt.


世界维吾尔代表大会——绷紧的神经
莉莉特 福柯特报道
流亡的维吾尔人担心新疆的事态进一步扩大。局势之严重,从慕尼黑召开的世维会记者招待会上可以略窥一斑。

      如果人们相信中国政府的宣称,那么新疆的骚乱就是由慕尼黑火车站附近的流亡维吾尔人策划和操纵的,那里是世界维吾尔代表大会(WUC,简称世维会,译者注)的驻地。
      驻地所在街道的入口位于一个电信呼叫中心和一家蔬菜店之间。其重大政治意义只有安置在此的警察们了解。他们会仔细地打量每一位过往的行人。
      WUC总部设在一幢房子的四楼。在狭窄的走廊尽头,聚集着维吾尔主办方、二十四名记者和三个摄像组,使得这整栋四室房子中最大的房间也显得拥挤不堪。
      中国的汉族人也来了——他们属于认同北京论调的那拨人:有三个年轻人面无表情地听着Asgar Can(世界维吾尔代表大会副主席,译者注)关于新疆骚乱的叙述。
     “我们管那儿叫东土耳其斯坦”,世界维吾尔大会副主席(即上文所述Asgar Can,译者注)首先澄清,“新疆是中文的叫法。”然后这位五十岁的副主席用平静的声调描述了这次骚乱,这是他和同事们通过与当地朋友和亲戚打电话交谈得知的。在乌鲁木齐应该是有四名维吾尔族女学生被斩首,她们的尸体被挂在了大学的门口。
     一座清真寺被烧,一个拖拉机厂里有150名维族人死亡,WUC的秘书长Dolkun Isa补充道。在更多维族人居住的喀什葛尔(Kashgar,新疆西部城市,译者注)和另外两个城市里也发生了骚乱。组织进一步说明,从周日开始,在这个地处中国西部的自治区已有800名维族人失去了生命,而官方数据中列出的死亡人数是156人(皆未分民族——译者注)。
      Asgar Can说,从周日起乌鲁木齐的大部分维族人不敢再上街了,他们都饥肠辘辘地呆在家里。“要是他们给我们打电话”,他补充道,“就是拿自己的性命在冒险”。此外刚刚获悉的是,中国共产党将会处死那些引起骚乱主要责任人。
      世界维吾尔代表大会在宣言中称其代表突厥少数民族的利益,将通过和平方式为维族人取得民主、人权和宗教信仰的自由。每一名在中国境外居住的维族人都自动地成为其中的一员。
      WUC还反对“中国对东土耳其斯坦的占领”,但Asgar Can对此出言极为谨慎,以免彰显过于明显的分裂主义意图:首先维族人在中国应该有表达自由的权利,然后人们或许就可以思考以全民公决的方式,来决定该地区未来的合法地位。暴力不是解决问题的方法。在他身后的墙上悬挂着与德国国旗并列的维吾尔族争取自由运动的旗帜:淡蓝底色上白色半月和白色的星星。
       终于等到Asgar Can说完了,三个中国年轻造访者开始分发手里仔细装订的彩色打印照片,照片上是血淋淋的人们,看起来像是汉族。他们或横躺在街边便道上,或在一个大厅里被小心地排成一排。满目淋漓的鲜血证实了其中大部分已经死去。
      “照片是不会撒谎的”,扉页上写着的话。“请大家看看这些伤痕”,Hu Jian用英语说着,“他们就像恐怖分子一样杀人。”媒体里关于中国的报道,使他和他的朋友再也坐不住了,所以他们才来这儿。
       走廊里,两个人用汉语高声叫喊着什么,情况恶化以前,其中一个冲出门去。“我刚才问他,您没看电视上的图片吗?”Muhammad Tursun说,仍然满脸迷惑,“他怎么就不能明白,在那儿发生的事情多么可怕?”Tursun在慕尼黑生活了13年了,这里有欧洲最大的维吾尔人流亡团体。
       维族人和汉族人的关系即使在德国也同样紧张,在慕尼黑玛丽恩广场发生的一幕便是明证:在一次游行中,维族人们袭击了中国游客,致使警察必须要出面干涉。为Asgar Can所深切期望的两个种族间的对话——如果真有的话——现在已经高调开场了。

Resource: http://www.sueddeutsche.de/politik/293/479781/text/

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发表于 12.7.2009 21:19:31 | 只看该作者
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