schreibt Jin Yougen(金弢,性金名弢字有根) aus Peking. Er lernt dort an der
Fremdsprachenuniversität Peking seit vier Jahren Deutsch. Wir finden, seine
Erzählung über das Leben der Familie Wolf paßt gut zu unserem Thema:Tiere
Herr Wolf ist verheiratet und hat einen Sohn. Er arbeitet in einer Fabrik und steht täglich
beim ersten Hahnenschrei* auf. Er ist fleißig und haßt es, sich auf die Bärenhaut zu legen.
Am Tag arbeitet er wie ein Pferd, und abends ist er matt wie eine Fliege. Er ist
hilfsbereit und hilft oft den Menschen, die ein Hundeleben führen. Daher ist er weit
und breit bekannt wie ein bunter Hund. Er ist freundlich und sitzt nicht auf dem
hohen Roß*. Er macht alles ordentlich und spannt nie das Pferd hinter den Wagen*. Er
hat viele Freunde und trinkt gern ein Glas Bier mit ihnen. Aber er kommt niemals mit
einem Affen* nach Hause. Er ist stark und hat eine Bärennatur. Er weiß, was gut und
was böse ist, und kann die Schafe von den Böcken unterscheiden.
Frau Wolf führt den Haushalt. Sie versteht sich gut mit ihrem Mann. Sie streiten nicht
miteinander und wollen nicht wie Hund und Katze leben. Frau Wolf ist auch emsig
wie eine Biene. Sie macht gute Einkäufe und hat noch nie die Katze im Sack gekauft*.
Manche Waren gefallen ihr ausgezeichnet, aber sie sind ein bißchen zu teuer für sie.
So muß sie wie die Katze um den heißen Brei herumschleichen. Und wenn sie manchmal
finanzielle Probleme hat, so muß sie das Ei unterm Huhn verkaufen*. Frau Wolf liebt ihren
Mann. Aber wenn man fragt, wie sie sich kennengelernt haben, so will sie die Katze nicht
aus dem Sack lassen*. Nur ab und zu klagt sie, ihr Mann solle nicht kalt wie ein Fisch sein.
Ihr Sohn Hans ist ein junger Dachs von zehn Jahren. Er geht in die Schule. Er ist ein
lustiger Vogel und bringt Stimmung in die Familie. Hans ist das einzige Kind in der Familie
und daher ein wenig verwöhnt. Wenn er zu Hause keinen Apfel mehr findet, schreit er
wie vom tollen Affen gebissen. Er bittet seine Mutter um Geld., wenn er die letzten
Kröten ausgegeben hat. Er ist so vertrauensvoll, daß man ihm ohne Mühe die Würmer
aus der Nase ziehen* kann. Einmal versuchte er, seiner Mutter in der Küche zu helfen.
Aber er benahm sich dabei wie ein Elefant im Porzellanladen. Deshalb hat er mehr
geschadet als geholfen. So ließ ihn seine Mutter lieber draußen spielen.
In der Schule ist Hans nicht sehr gut. Was er schreibt, kann kein Schwein lesen. Wenn
er einen Fehler gemacht hat, schlägt er sich mit der Hand an die Stirn und sagt: Ach,
ich habe wieder einen Bock geschossen! Wenn der Vater ihn fragt, was er morgen zu
tun plant, so antwortet er: lch kümmere mich nicht um ungelegte Eier. Obwohl Hans in
der Schule nicht so erfolgreich ist, hat er doch oft Grillen im Kopf* und will in Zukunft ein
Raumfahrer werden. Er sagt: Zu anderen Berufen tauge ich wie der Ochse zum Seiltanzen.
So sagt der Vater zu ihm: Wenn du später ein Raumfahrer werden willst, mußt du schon
jetzt hart arbeiten, denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Merke dir,
wenn man so alt ist wie eine Kuh, dann lernt man nichts mehr zu.
Jetzt wünscht Hans sich eine Schwester. Er hofft, eines Tages wird der Storch zu Mama
kommen*.Es soll aber ein schönes Schwesterlein sein und kein häßliches Entlein
oder eine dumme Gans. Nun müssen wir abwarten und Tee trinken.
Das ist eine freundliche Gabe von einem chinesischen Studenten, der hofft,
einem geschenkten Gaul sieht man nicht ins Maul.