<br>Bis zum heutigen Tag haben sich in der Volksrepublik China über 1600 deutsche Unternehmen niedergelassen. Diese haben mit Projekten im Gesamtwert von 7,6 Milliarden Euro Investitionen in China getätigt. Innerhalb der letzten zwei Jahre ist Deutschland zu Chinas größtem Investitionspartner in Europa geworden. Auf einer Pressekonferenz über "Chinesisch-deutsche Handelsbeziehungen" gab der Vorsitzende der Deutschen Handelskammer in China Jörg Wuttke gegenüber Journalisten bekannt, dass das Tätigen von Investitionen von Seiten deutscher Unternehmen in China in eine neue Phase getreten sei. Laut Aussage von Wuttke, werden Chinas starkes Marktwachstum und niedrige Investitionskosten ein starker Motivationsfaktor für eine Niederlassung deutscher Unternehmen in China. Im Juni diesen Jahres führten das Shanghai-Büro der Deutschen Industrie- und Handelskammer und die Deutsche Zentralbank bei 1460 deutschen Unternehmen, die vor Ort in China sind, eine Umfrage durch. Schwerpunktthema der Umfrage war das Investitionsklima für deutsche KMUs in China. Die Umfrage ergab, dass 43% aller befragten deutschen Unternehmen innerhalb von weniger als 2 Jahren ihre Investitionstätigkeiten in China abschlossen, 12% der Unternehmen innerhalb von weniger als 1 Jahr Gewinn abwarfen, 51% der Unternehmen ihren geplanten Gewinn einfuhren, 27% der Unternehmen ihren geplanten Gewinn sogar übertrafen, 65% der Unternehmen Produktion und Absatz erfolgreich in China meisterten. Zusammenfassend lässt sich folgendes Ergebnis anführen: 80% der Unternehmen möchten ihre Aktivitäten in China ausweiten. <br><br>-- Chinas Investitionsklima wird zur Schlüsselfrage <br><br><br>Laut den Ergebnissen der Umfrage, basiert der Erfolg der Mehrheit der deutschen KMUs in China auf die Zeit vor Chinas Beitritt zur Welthandelsorganisation. Im Vergleich zu Siemens und anderen deutschen Großfirmen verfügen deutsche KMUs über die neueste Hochtechnologie und flexible Betätigungsfelder, wodurch sie in China ideale Geschäftsmöglichkeiten angetroffen haben. <br><br><br>Laut Wuttke, entwickelt sich das chinesische Wirtschaftswachstum außerordentlich schnell und liegt seit jeher zwischen 7 und 8%. Die geringen Investitionskosten des chinesischen Marktes bringen immer mehr deutsche Unternehmen nach China. Auch wird das chinesische Investitionsklima für eine immer größere Zahl deutscher Unternehmen von zunehmend ausschlaggebender Bedeutung. Laut Umfrage, sind 44% der Unternehmen der Meinung, dass bei Aufnahme einer Geschäftstätigkeit in China die Hauptschwierigkeit in der schlechten Zahlungsmoral der chinesischen Kunden begründet liegt. 71% der Unternehmen vertreten die Auffassung, dass die Erlangung von Marktinformationen in China ein wesentliches Problem darstellt. Weitere sensible Themen sind die Transparenz aller Unternehmen bezüglich der entsprechenden chinesischen Gesetzgebung, eventuelle Handelsbeschränkungen und Schwierigkeiten bei der Gründung von Niederlassungen. <br><br><br>-- Deutsche werben für Investitionen in China <br><br><br>Anfang März diesen Jahres kehrte die Delegation der Deutschen Handelskammer in China unter Begleitung von Wuttke nach Deutschland zurück und führte dort mit dem deutschen Ministerium für Wirtschaft und Technologie, der deutschen Industrie- und Handelskammer und über 700 Vertretern deutscher Unternehmen intensive Kontaktgespräche. Nach Fertigstellung des Berichts mit Thema "Chinas Zukunft nach dem WTO-Beitritt" durch Wuttke, waren Wuttke und seine Begleiter begehrte Interviewpartner, wobei Chinas Handel, Produktion und Investitionsklima beliebte Themen waren. <br><br><br>Die Werbung Wuttkes und seiner Begleitung für Investitionen in China stieß bei sehr vielen Chinesen auf Unverständnis. Grund dafür ist die Frage, warum Deutsche, aber keine Chinesen für Investitionen in China werben. Wuttkes Erklärung dafür lautet folgendermaßen: Deutschland sei Europas größte Wirtschaftseinheit und in den Hochtechnologiebereichen Automobil, Chemie, Arzneimittel und Telekommunikation führend. Bei der Besichtigung chinesischer Firmen falle auf, dass es nicht wenige aus Deutschland importierte Maschinen, Werkzeuge, Geräte und Elektrogeräte gibt. Außerdem verwenden auch zahlreiche deutsche Unternehmen chinesische Produkte. <br><br><br>Relevanten Daten über den "Chinesisch-Deutschen Handel 2001" der Deutschen Handelskammer in China zufolge, konnten nach China exportierte deutsche Produkte in den letzten drei Jahren ein über 30%-iges Wachstum verzeichnen. Bereits im Jahr 2001 belief sich das Gesamtvolumen des chinesischen Exporthandels mit Deutschland auf 18,1 Milliarden Euro und das Gesamtvolumen des deutschen Exporthandels mit China auf 12,1 Mrd. Euro, wobei letzteres dem Gesamtvolumen des deutschen Exporthandels mit England, Frankreich und Italien entspricht. Deutschland wird zu einem immer wichtigeren Handelspartner Chinas in Europa. <br><br><br>Wuttke erklärte weiter, dass während der feierlichen Begehung des 30. Jahrestages des Aufbaus der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Deutschland von September bis November 2002 die in Shanghai vom Ausland finanzierte und produzierte Magnetschwebebahn entsprechend gewürdigt wird. In der Zukunft werden noch mehr deutsche Unternehmen in China Investitionen tätigen. <br> |