88. Jour Fixe
der Stiftung ex oriente,
Chinas Sprache, Kultur und Wirtschaft in Deutschland
am Freitag, den 11. April 2014, um 19:30 Uhr
Ort: Hofstatt 1 (Färbergraben 16), 5. Stock, 80331 München
c/o P+P Kanzlei Pöllath + Partners
Urheberrecht (oder Copyright?) in China – Recht und Praxis
Vortrag von Prof. Dr. jur. Dr. h.c. Adolf Dietz
Das geltende Urheberrechtsgesetz der Volksrepublik China (zhuzuoquanfa - 著作权法) stammt aus 1990 und wurde seitdem zweimal geändert (eine dritte Änderung wird augenblicklich heftig diskutiert). Es wurde vor seinem Erlass mit Fachkreisen aus dem In- und Ausland (darunter auch mit Experten aus dem Münchner Max-Planck-Institut) eingehend diskutiert. Dabei stand schon terminologisch die Grundfrage einer Orientierung eher an kontinentaleuropäischen Vorbildern oder doch lieber an anglo-amerikanischen Vorbildern im Raum, also Urheberrecht (zhuzuoquan - 著作权) oder Copyright (banquan - 版权)? Auf diese rechtspolitisch nicht unwichtige Frage soll ebenso eingegangen werden wie auf die inhaltliche Ausgestaltung des geltenden Rechts und seine teilweise unzulängliche Durchsetzung in der Praxis. Auch ein Blick zurück auf das noch aus der Kaiserzeit stammende erste chinesische Urheberrechtsgesetz von 1910 (大清著作权律) im Rahmen der Einleitung des Vortrags soll nicht fehlen.
Prof. Adolf Dietz, geb. 1936 in München, war bis zu seiner Pensionierung langjähriger Referent für Osteuropa und China am Münchner Max-Planck-Institut für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht (jetzt MPI für Innovation und Wettbewerb). Er lehrte Urheberrecht an der Universität Passau und hielt als Gastprofessor Vorträge an der Volksuniversität (Renmin Daxue) und Beijing Universität (Beijing Daxue) in Peking. Er war in eine Reihe von Kooperationsprojekten des Deutschen Patent- und Markenamts und des Europäischen Patentamts mit chinesischen Partnern eingebunden.
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